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Die krisengeschüttelten Schauspieler Sam und Mark finden Trost in der Isolation, indem sie in Grand Theft Auto Online (2022) Hamlet inszenieren, in dem sie gegen Griefer kämpfen, während sie über William Shakespeare eine Verbindung zueinander aufbauen. Grand Theft Hamlet ist ein urkomischer, bewegender und inspirierender Dokumentarfilm, bei dem schon das Lesen der Prämisse Ihr Interesse weckt. Der Dokumentarfilm spielt im Januar 2021, und Großbritannien befindet sich wegen COVID-19 immer noch im Lockdown. Um sich die Zeit zu vertreiben, beschlossen die beiden Schauspieler Sam Crane und Mark Oosterveen, Grand Theft Auto Online zu spielen. Während sie das Spiel durchspielen, entdecken sie einen Bereich im Spiel, der fast schwer zu finden ist, ein Amphitheater namens The Vinewood Bowl (inspiriert vom echten Hollywood Bowl in LA), das als Konzert- und Veranstaltungsort dient. Durch diese Entdeckung kam ihnen eine witzige Idee – eine digitale Produktion von Hamlet. Sie beschließen, ein paar Monologe aus dem Stück nachzuspielen, was zu urkomischen Momenten führt, in denen sie von anderen Spielern unterbrochen werden, die das Feuer auf sie eröffnen, also schießen sie zurück, und dann trifft das SWAT-Team schnell am Tatort ein, um das Chaos weiter eskalieren zu lassen. Das Lustige ist, dass er immer noch seinen Monolog hält, während er auf die Polizei schießt.Die gesamte Dokumentation befindet sich im Videospiel, und das Gameplay-Material wird aufgezeichnet.Aus einer lustigen Idee wird jedoch ein ernsthaftes Projekt. Der Plan ist, das gesamte Stück von Hamlet über GTA aufzuführen, Vorsprechen im Online-Spiel zu organisieren, um Leute an Bord zu holen, Proben abzuhalten, es zu blockieren und die Veranstaltung schließlich live zu streamen. Dies bringt jedoch seine Herausforderungen und Schwierigkeiten mit sich, beispielsweise die Organisation der Produktion in der Videospielwelt. Ob es sich dabei um Probleme mit der Internetverbindung, der Verfügbarkeit oder um andere Spieler handelt, die die Probe unterbrechen, das Ganze wird zu einem riesigen Ärgernis und fordert seinen Tribut von allen Beteiligten.Der lustigste Teil der Dokumentation ist die Lächerlichkeit des Ganzen. Es gab viel zu lachen, von allen, mich eingeschlossen. Was mich jedoch überraschte, war, wie persönlich und, seltsamerweise, zum Nachdenken anregend es war. Irgendwann kommen sie an den Punkt, an dem sie sich fragen, warum sie das tun und warum diese dumme Idee so viel Stress verursacht. Manche von ihnen müssen Familien ernähren, andere haben einen Job. Aber für manche gibt es ihnen einen Sinn, einen Antrieb und eine therapeutische Flucht aus der Realität. Diese dumme Sache gibt also jemandem einen Grund, weiterzumachen. Oder eine Rolle, in der ein transsexuelles Besetzungsmitglied eine tiefe Verbindung zu dem Stück und der Figur Hamlet findet, weil sie, als sie sich gegenüber ihren Familienmitgliedern als transsexuell outeten, erkannten, dass sie ihre eigentlichen Charaktere erst kennen, wenn sie die hässliche Wahrheit erfahren. Sie werden distanzierter als zuvor. Shakespeares Text ist immer noch relevant – und was mich erstaunt, sind die unterschiedlichen Interpretationen, die Menschen aus dem Stück ziehen können. Während ich es mir ansah, ließ es mich über bestimmte Dinge nachdenken. Ja, Grand Theft Hamlet brachte mich zum Nachdenken. Nach der Vorführung hatten wir eine kurze Frage-und-Antwort-Runde mit Mark Oosterveen. Ich war noch nie zuvor bei einer Frage-und-Antwort-Runde und bin froh, dass ich geblieben bin, weil ich viel mehr über den Dokumentarfilm gelernt habe. Mark hat etwas Faszinierendes über seinen Schauspielstil gesagt, der eine Mischung aus Puppenspiel (Steuerung des eigenen Avatars im Spiel) und Spracharbeit (Verwendung eines Headset-Mikrofons zum Online-Sprechen) ist. Aber was noch verrückter und unwirklicher ist, ist, dass die Royal Shakespeare Company sie kontaktiert hat und gefragt hat, ob sie die aufgezeichnete Live-Stream-Aufführung hätten, damit sie sie jüngeren Leuten zeigen und ihr Interesse an Shakespeare wecken könnten. Nicht schlecht. Gesamtbewertung: Die wildesten und wunderbarsten Dokumentarfilme, die es gibt.
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